Vorurteile, Machtstrukturen und deren Wirkung verstehen lernen mit dem Anti-Bias-Ansatz
„Bei den XY ist das so…“, „Typisch xy!“, „Ach, diese XY können einem Leid tun...“ – Diese Sätze kennen wir nur zu gut aus unserem Alltag. Dahinter stecken Annahmen darüber, wie Menschen einer bestimmten Gruppe oder mit einem bestimmten Merkmal denn so wären. Dieses „Schubladendenken“ bietet uns oftmals Orientierung. Doch das Gefährliche an solchen Klischees, Stereotypen und Vorurteilen ist, dass sie zu (systematischer) Diskriminierung führen und eng mit bestehenden Macht- und Unterdrückungssystemen zusammen hängen. Wenn wir diese also nicht hinterfragen und bewusst verändern tragen wir zur täglichen Reproduktion von Diskriminierung und Herstellung von Machtverhältnissen bei.
Gerade als pädagogisch Tätige sind wir also aufgefordert, uns diskriminierungskritisch aufzustellen und unbewusste Vorannahmen, Bilder im Kopf und Zuschreibungen zu reflektieren. Nur so können wir für unsere Zielgruppen eine Umgebung schaffen, in der jede:r teilhaben, sich wohlfühlen und gesehen werden kann.
- Wie erkenne ich selbst, wann und wie mein eigenes Handeln von Vorurteilen geprägt ist? Und was kann ich dagegen tun?
- Wie kann ich im Alltag und in der Bildungsarbeit aufmerksam werden für vorurteilsbehaftete und diskriminierende Sprach- und Handlungsweisen bei mir selbst und in meinem Umfeld?
- Und wie spreche ich z.B. meine Kolleg:innen und auch Teilnehmende darauf an, wenn ich Vorurteile und diskriminierende Äußerungen/ Handlungen wahrnehme?
- Was bedeutet in diesem Zusammenhang Allyship/Powersharing und Empowerment (für meine Praxis)?
Diese Weiterbildung will genau diesen Fragen nachgehen und stellt sowohl eine kompakte Einführung in den machtkritischen Anti-Bias-Ansatz sowie eine angeleitete Selbstreflexion zur Auseinandersetzung mit den eigenen Positionierungen dar. Das Seminar soll dabei auch einen geschützten Raum bieten, eigene Unsicherheiten anzusprechen. Das Einbringen eigener Fragen und Beispielen ist explizit erwünscht.
Lernziele
Kennenlernen des Anti-Bias-Ansatzes
- Auseinandersetzung mit der Entstehung, den Funktionen und Wirkweisen von Vorurteilen und „einseitigen Geschichten“
- Sensibilisierung und Erprobung einer vorurteilsreflektierten, diversitätssensiblen und diskriminierungskritischen Perspektive auf die alltägliche Praxis
- Auseinandersetzung mit der eigenen Position(-ierung), sowie die kritische Reflexion eigener Vorurteile, Stereotype und „Bildern im Kopf“
- Wissenserwerb über den Zusammenhang zwischen Vorurteilen, Macht(-systemen) und Diskriminierung
- Erarbeitung von Handlungsoptionen gegen Vorurteile, einseitige Perspektiven und Diskriminierungen in Form von Interventionen
Zur Referentin
Dana Meyer ist Sozialwissenschaftlerin und seit vielen Jahren als Referentin für politische Bildung und Trainerin im Kontext von Anti-Bias und Rassismuskritik tätig. Neben ihrer fachlichen Expertise bringt auch Erfahrungen aus der Organisationsentwicklung und -beratung mit ein.
www.anti-bias-meyer.de
Zielgruppe
Pädagogische Fachkräfte, Lehrkräfte und Multiplikator:innen
Wir beenden das Seminar mit einem optionalen Mittagessen. Bitte gebt bei der Anmeldung im Nachrichtenfeld an, ob ihr noch mit der Gruppe Mittagessen möchtet oder schon nach Seminarende um 12:15 Uhr abreist.
Preise
150,00 € inkl. Seminarkosten, Unterkunft im Einzelzimmer und Vollverpflegung.
Auf Wunsch können Teilnehmende auch im Doppelzimmer untergebracht werden, dies bitte bei der Anmeldung entsprechend angeben.